Sonntag, 3. August 2014

THREE MONKS: THE LEGEND OF THE HOLY CIRCLE

Da sind sie wieder, die 3(4) Mönche aus Italien:: "Julius" Paolo Lazzeri, der Derwisch an den Keyboards, "Bozorius" Maurizio Bozzi am Bass und die 2 Schlagwerker "Ursinius" und "Placdus". Wobei in den Stücken jeder als Einzelkünstler ran darf.

Was hat sich getan seit dem Debut NEOGOTHIC PROGRESSIVE TOCCATAS"?
Der Synthie tritt stärker in den Vordergrund. Die Sounds lehnen sich stärker an die Vorlage ELP an. Gleich im Opener "THE HOLY CIRCLE" wird dies sehr deutlich.
Auch die Motivik erinnert stark an K.Emersons Kompositionsweise(n).Die imaginisierte Kathedrale aus dem Debut kann man nur mehr erahnen.

Mit einem trägen Walkingbass eröffnet "INTO MYSTERY". Auch hier übernimmt mächtiger Synthieeinsatz in gewohnter Manier. Die Orgel improvisiert neoklassisch abwechselnd mit dem Synthie. DasWalkingmotiv des Bass trägt das Stück bis zum Ende - mystisch, aber nicht zu arg.

"THE BATTLE OF MARDUK" schließt direkt an den Erstling an und hätte auf "NEOGOTHIC...." eine gute Figur gemacht. Farbtupfer bringen die glockigen Töne ins Geschehen, schön begleitet von Bass und von Ferne klingender Orgel. Danach wird das Tempo und die Energie erhöht bei einem jazzigen Impromptu, das sich zu einem Progstück für Orgeltrio auswächst mit pompösem Finale.

Dann kommt mein Lieblingsstück auf diesem Album. Ich will es das "Lied ohne Worte" nennen in Anlehnung an Mendelssohns Klavierwerk. Hier für Orgel solo komponiert erinnert es an die Motive mancher PROCOL HARUM- Komposition."THE REST OF THE SACRED SWARM" ist für mich das Highlight des Albums und leider nach 4:47 schon zu Ende! Ein starkes, weil auch schlichtes Stück.

Der Walkingbass des 2. Stückes erlebt in höherem Tempo seine Rückkehr beim Intro von "RIEGER". Die Orgel übernimmt mit Drums mächtig das Verfahren, der Synthie mischt sich in den Vordergrund. Viel mehr als in den Titeln 1-3 passiert nicht. Der Midtempodrive bleibt erhalten, der Synthie steht mit der Orgel side-by-side. Mit diesem Titel wird wohl die Rieger Orgelbau in Österreich gemeint sein, die seit 1845 Orgeln für die ganze Welt baut.

Mit dem Beginn von "THE STRIFE OF SOULS"  übernimmt K.Emerson die Regie in der Inkarnation Lazzeris. Typischer geht's wohl nicht, was die Anleihen betreffen. Auch der ruhige Teil erinnert an ELPs Umsetzung von "The great gates of Kiev". Das ganze Stück ist eine  gelungene Verneigung vor den Progurgesteinen.

Den Abschluss bildet "TOCCATA NEOGOTICA N.5", bei der man die Rückkehr in die Kathedrale des Debutalbums feiern kann. Hier entsteht nochmals dessen Erhabenheit, auch weil der Synthie außen vor bleibt und nur gegen Ende das begleitende Geglöckel ein wenig mehr Licht in die kathedralische Schattenwürfe bringt.

Das 2. Album der Mönche versucht, einen etwas anderen Akzent zu setzen durch die stärkere Verwendung des Synthesizers. Diese Stücke wirken verspielter und folglich weniger stringend als die "reinen" Orgelstücke des Debuts. Nun wäre es spannend zu hören, wie sie denn das 3. Werk angehen wollen. Aber wie es scheint, gibt es in diesem Projekt zur Zeit wenig Leben.

Die Band

 Paolo Lazzeri                              pipe organ, composition
 Maurizio Bozzi                             bass, sound engineer
  Roberto Bichi                             drums(3,6,7)
  Claudio Cuseri                          dr (1,2,5)


Titelliste:

1. The Holy Circle - 7:48
2. Int Mystery - 5:58
3. The Battle of Marduk - 4:48
4. The Rest of the Sacred Swarm - 9:53
5. Rieger - 5:09
6. The Strife of Souls - 10:01
7. Toccata Neogotica n5 - 9:43

http://babyblaue-seiten.de/index.php?content=review&albumId=14051

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