Montag, 21. Mai 2012

FLYING COLORS: Flying Colors

Ein Bandprojekt, das sich nach dem Ausstieg von Mike Portnoy bei Dream Theater  Ende 2010/ Anfang 2011 zusammenfand. Wobei die Planung zu diesem Projekt schon 2008 begann. Allein die Namen der Musikusse ließ meine Erwartungen hochschießen: Steve Morse (g, Dixie Dregs, Deep Purple, Kansas), Dave LaRue (b, Dixie Dregs), Neal Morse (kb,g, Transatlantic, ex-SpocksBeard), Mike Portnoy (dr, ex-DT, OSI, Transatlantic, u.a.) und als No-Name der bis dato für mich völlig unbekannte Sänger Casey McPherson. Und dieser entwickelt sich bei jedem Hördurchgang zum musikalischen Highlight dieses Albums. Seine Stimme, die ich nach dem ersten Hören garnicht mochte - warum auch immer - siedele ich mal zwischen Dave Matthews und Anthony Kiedis (Red Hot CP) an.
 Das 1. Ergebnis dieses Projektes erfüllt meine Erwartungen bisher. Die Langzeitwirkung bleibt noch abzuwarten, aber ich bin optimistisch, dass sich hier etwas Zeitloses im Player dreht. Es gibt jede Menge Melodien, eingängig ohne Abgleiten ins allzu Triviale, mit Haken sozusagen. Das Material besteht aus gut abgehangenen Rockzutaten, wie sie sich in den Jahrzehnten im Rockkosmos entwickelt haben. Dies hat man in kollegialer Zusammenarbeit mit viel Fingerspitzengefühl und sehr songorientiert zusammengefügt. Alles klingt frisch und lebendig. Herausragend, ohne den Bandkontext zu strapazieren, die knackigen Soli von Steve Morse, die immer sinnvoll eingefügt scheinen. Auch hält sich Namensvetter Neal stimmlich sehr zurück, da Casey mit seinem kraftvollen und doch sensiblen Kehlkopforgan den Songs seinen Stempel aufzudrücken vermag. Es ist eine Band am Musizieren quer durch die Genres des Rock, der man vom ersten bis zum letzten Ton den Spaß an ihrer Sache anhört. Und dieser Spaß wirkt ansteckend. Meine ganz dicke Empfehlung!
Anspieltipps: Alles!


Dienstag, 8. Mai 2012

Efterklang: Parades

Efterklang?  Wer ist das denn? Da verweise ich auf: www.babyblaue-seiten.de. Damit könnte ich es nun bewenden lassen und jede(r) Interessierte ist bestens informiert. Darum geht es mir hier nicht. Ich möchte in diesem Blog schlicht und mehr oder weniger ergreifend meinen eigenen Senf  loswerden zu der Musik, die sich bei mir angesammelt hat. Und in der Fülle des CD-Schrankes nimmt diese CD eine Ausnahmestellung ein. Denn dieses Werk ist KEIN Rock! Auch nicht Post, lieber Jochen (s.o.) -  mit Verlaub. Ich höre keine typischen Rocklines,-hooks oder ähnlich Eindeutiges, sondern schon eher an neuere Klassik angelehnte Songs (ja, das sind die Stücke noch). Auch das eingesetzte Instrumentarium ist mehr der E-und Folkmusik entlehnt als dem konventionellen Rock. Bestimmend - im wahrsten Sinne des Wortes - sind Stimmen, männliche und weibliche, in abwechselnder Führung der Melodien, wovon es reichlich gibt. Eingängigkeit ist ebenso vorhanden wie leicht Angeschrägtes. Der Geist Simon Jeffe's "Penguin Café Orchestra" schwebt über dem Werk. Das Ganze arrangiert in einem Stil, der den neugierigen Hörer fordert. Wer es wagt, wird belohnt mit einer Musik, die  - trotz leicht melancholischer Grundstimmung - auf erfrischende Weise horizonterweiternd wirkt. Progressiv eben. Ich mag sie.
Anspieltipps: Polygyne, Mirador, Caravan

Freitag, 4. Mai 2012

Thunderclap Newman: Hollywood Dream

Wie war meine Enttäuschung doch groß, als ich dieses "Werk" nach rund einem Jahr nun wieder hörte. Hatte ich es doch auf meiner gedachten Skala recht hoch angesiedelt, so purzelte es nun nach dem Hördurchgang einige Stufen tiefer. Es klingt heute recht bemüht, indem der Eindruck entsteht, dass man nach dem riesigen Erfolg der Single "Something in the Air" - immerhin innerhalb von 3 Wochen auf Platz 1 der GB-Charts (1969) - versuchte, ein komplettes Album (1970) zurechtzuzimmern. Man (Pete Townsend als Produzent!) versuchte, aus dem "One-Hit-Wonder" einige Stücke herauszubrechen und zu  kompletten Songs auszuwalzen, was aus meiner Sicht nicht funzt(e). Der Titel "Something in the Air" wurde so ausgeschlachtet. Schade, denn für sich allein gehört überzeugt der Song heute noch und kann als ein zeitloses Stück Popmusik gelten. Sein Rhythmus, der einzigartige Gesang - der auf dem Album zunehmend zu nerven beginnt - und das auffällige Piano in diesem Arrangement ergeben eine gewisse Einzigartigkeit. Das Stück wurde unter anderem von "Elbow" gecovert,  habe es jedoch - noch - nicht gehört.
 Insgesamt ein enttäuschendes Album mit einem veritablen Supertitel.
Anspieltipp: klar  "Something in the Air"
 Quellen: wikipedia.de/indiepedia.de

Donnerstag, 3. Mai 2012

ERIC BURDON & THE ANIMALS :THE TWAIN SHALL MEET

In meiner Vinylsammlung eines der Monumente, wenn man in diesem Kontext überhaupt diesen Begriff aus der Bildenden Kunst verwenden kann, stellt dieses Werk der Engländer aus den späten 60ern dar. Aus den Veröffentlichungen des Rockkosmos zu jener Zeit nimmt dieses Werk für mich den Rang eines singulären Ereignisses ein. Auch heute noch, mehr als 46 (!) Jahren nach VÖ (1968) gehört. Von vielen "Experten" zu Unrecht einfach übersehen, wie ich finde.
 Es steht dem fast ein Jahr früher veröffentlichten "Sgt. Pepper's..." der Beatles aus meiner Warte in nichts nach, wenn auch emotional diametral gegenüber. Man findet auf  "The Twain..." Streicher, Bläser, Studiogimmicks wie bei den Pilzköpfen. Allerdings kommt das ganze Werk insgesamt rauher, ungeschliffener, direkter, auch dunkler in der Grundstimmung aus den Boxen. Der Hörer scheint einem gewissen Sog nicht zu entkommen. Beginnend mit  "Monterey", der Hommage an eines der größten Musikfestivals der damaligen Zeit mit den Größen des Rock, über den Antikriegssong  (gibt es heute solche noch?) "Skypilot" bis hin zu "All is one" ein in sich geschlossenes Meisterwerk.- Und dann diese Stimme von Eric Burdon! Sie ist einmalig, unverwechselbar. War er je besser?
 Ist das schon Prog? Oder noch "Oldschoolrock" oder "Psychodelic" oder doch "Blues"?  Aus meiner Sicht enthält diese Platte schon Keimelemente hin zum Prog. Wenn man z.B. die aufeinanderfolgenden Stücke "Skypilot" & "We love you Lil"- eine "Lily Marlene"-Adaption - in einem Rutsch hört, ergibt das ein Musikstück mit einer klaren Botschaft wider den Krieg zum einen, zum anderen  im Aufbau ein Stück, das die konventionelle Songstruktur aufzubrechen sucht und damit hin zu progressiven Strukturen öffnet, die man in der Rockmusik danach immer öfter findet. Die Basis ist und bleibt der Song.
Anspieltipps: am Besten von Anfang bis Ende; andernfalls "Monterey", "Skypilot & We love you Lil","Closer to the truth".

http://de.wikipedia.org/wiki/The_Twain_Shall_Meet

Die Band:

Eric Burdon                                voc
Danny McCulloch                      b,voc
John Weider                               g.viol
Vic Briggs                                  g
Barry Jenkins                             dr

Seite 1
  1. Monterey – 4:18
  2. Just the Thought – 3:47
  3. Closer to the Truth – 4:31
  4. No Self Pity – 4:50
  5. Orange and Red Beans – 3:45, Gesang: Danny McCulloch
Seite 2
  1. Sky Pilot – 7:27
  2. We Love You Lil – 6:48
  3. All is One – 7:45