Freitag, 18. April 2014

QUEENSRYCHE: DEDICATED TO CHAOS

Prog oder None-Prog - das scheint hier die Frage. Die Wurzeln sind wohl klar - Metal...oder doch eher Hardrock? Diese Fragen zeigen schon das "Problem" der Suche nach einer Schub(s)lade für diese CD.


Im Jahre 2011 veröffentlichte eine nach außen sich als zerfallende Einheit präsentierende Band das letzte Werk in alter(nder) Gemeinsamkeit. Der Titel trägt das prägende Element schon in sich: "Chaos". Nur - ich finde es im musikalischen Ausdruck nicht. Eher im beiliegenden Booklet, das man in verschiedene Richtungen halten muss um die Texte mitlesen zu können.

Es fußt der musikalische Output im fortgeschrittenem, modernem Hardrock, metallische Elemente immer wieder mit einfließend.Erster Titel: bei "Get started" - welch geniale Idee, so zu beginnen(???) geht's mit einem druckvollen Stadionrocker los, die Hände sind oben, der Refrain lässt sich trefflich mitgröhlen  Dann kommt das Headbanging - oder bedhanging? - bei "Hot spot junkie" zu vollem Einsatz. Also das Stadion ist schon mal in guter Stimmung - würd' ich mal sagen.

 Dann geht's in den Orient, es wird geschwungen, nicht gerockt. "Got it bad" köchelt mit unterschwelliger Spannung vor sich hin, trägt etwas Drohendes in sich ohne zum  Ausbruch zu kommen (irgendjemand hat'ne Sonnenbrille auf, und das sorgt für Unmut?) - aaahhhhrrrrrrg - Ausblende - NEIIIN - geht gar nicht!

In diesem Tempo folgt ein schleppender Rocker mit "Higher", in dem Geoff Tate nicht nur seine etwas gewöhnungsbedürfteige Stimme, sondern auch einige Saxtöne einbringt. Zum Schluss hin geht's wirklich "higher" -  ohne Ausblende - geht doch!

In diesem Schlepptempo und mit mehr Keyboards als Stütze(n) wird durch "Wot we do" (Englisch?Pidgeon?) geführt. Ein sehr abwechslungsreich arrangierter Titel, der gefällt.

Mit Klavierakkorden beginnt "Around the world" bis U2-Gitarren hinzukommen. Und die Reise um die Welt beginnt.Die sich um die Weisheit dreht, dass wir alle Liebe brauchen. Wer hätte das gedacht. Im Stil eines Ohrwurms bohrt sich der Titel in's Hirn.Und tut dort wirken. Ausblende - ich glaub's nicht....

Dann wird's wieder aweng headbangig durch den Loop,das Gitarrenriff und das Getrommel, die an selige Beatzeiten erinnern. Auch der Backgroundchor (Hilfe - Denglisch) hängt vergangenen Zeiten an. Nur ist das Ganze neuzeitlich (loop) produziert und lässt sich gut hören.

Alternative Rock ist die Schublade für "At the edge", also auf der Schneide von Metal/Hardrock zu Alternative. Und diese Öffnung hat man der Truppe aus dem Lager der Heavies zum Verwurf gemacht. Ich persönlich finde es positiv, wenn sich ein Musiker nicht für immer und ewig auf ein Genre festschnallen lässt, sondern seine Ausdrucksmöglichkeit(en) erweitert. Der Hörer hat die Wahl, die Schritte mit zu gehen oder es bleiben zu lassen.

Auch im Spannungsfeld Alternativ/Metal bewegt sich das balladeske "I take you" und lassen alte "Mind:crime"-Zeiten kurz aufflackern (Refrain). Dies ist wohl noch am typischsten QUEENSRYCHE, der Sound, den man verbindet mit dieser Marke.

Bedhanging - sorry; headbanging - ist wieder angesagt bei "Retail therapy". Ein Heavyrocker - so weit, so gut.

Hardrock ist der Ordner für  "Die Lüge" - "The Lie", die mit schönem Hintergrundchor im Refrain daherkommt, ein knackiges Gitarrensolo mitbringt und einen ebensolchen Schluss.

Dann wird's nochmal eher gemächlich im Tempo. Dafür jibt et ein Gitarrenintro bis Mr.Tate seine Story erzählt.Der Bass grummelt, der Chor macht Stimmung in "Big noize", es geht wieder ein wenig bedrohlich zu.im "Chaos".

Was heisst Chaos? Dieses Werk ist klar und sauber produziert, die Songs als solche strukturiert und unkompliziert. Es lässt sich gut hören nicht nur beim Autofahren (so mehrmals getestet) und zeitigt keine großen Ausschläge nach oben, aber auch nicht nach unten.. Was die Frage nach der Einordnung betrifft: PROG- NEIN!

Deshalb für BBS eigentlich irrelevant. Aber daran gemessen müsste man mal ausdünnen...

http://www.queensrycheofficial.com/home
http://www.queensryche.com/news/

Die Band:
Geoff Tate                     voc,sax
Scott Rockenfield          dr,keys
Eddie Jackson               b
Michael Wilton              g

Guests:
Randy Gane                  keys
Parker Lundgren           g
Kelly Gray                    g
Jason Ames                  voc
Miranda Tate               voc

Titel
1. Get Started
2. Hot Spot Junkie
3. Got It Bad
4. Higher
5. Wot We Do
6. Around The World
7. Drive
8. At The Edge
9. I Take You
10. Retail Therapy
11. The Lie
12. Big Noize

http://de.wikipedia.org/wiki/Queensr%C3%BFche

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