In den Farmyard Studios trafen sich zu den Aufnahmesessions Rupert Hine an den Keyboards, Trevor Morais (The Peddlers) an den Trommeln und Becken, von CARAVAN kam John G. Perry mit seinem Bass und Mark Warner (Kevin Ayers) an der Gitarre. Es entstand ein Mix aus Artpop ("No american starship"), Funk/Soul, Pop und Rock - durchaus auch mit progressivem Einschlag.
Gleich der Opener "CAPTAIN BOOGALOO" sorgt mit seinem hüpfenden, funky Rhythmus und den abwechslungsreichen Vocals für einen Hinhörer.
"OVER RIO" beginnt mit einem Bassriff, setzt sich als Funknummer mit Bläsersatz fort, nimmt eine kurze Popschleife als Übergangselement um wieder in den Funk zurück zu kehren. Diese Wendung wiederholt sich und so entsteht ein Track, der schon mal 3 Genres in sich vereint.
Ein erster Höhepunkt wird gleich mit der Eröffnung von "LONE RANGER" erreicht. Die klärenden Worte zu Beginn wurden nach langer Suche für passend gefunden. Es handelt dabei sich - so die Quellen stimmen - um den Namen eines Berges in Neuseeland. Aus diesem Zungenbrecher entwickelt sich ein Artpopsong, der sich durchaus mit den besten "10cc"- und "801"- Songs messen kann. Überhaupt ist die musikalische Nähe zu den Genannten durchgängig ohrenfällig.
So auch "NO AMERICAN STARSHIP": ohrwurmmäßig eingängig, mit schönen Gitarrenfills, swingendem Rhythmus und fast hymnischem Schluss, begleitet von rockigem Gitarrensolo.
Dann scheint es ruhiger zu werden mit "ALTA LOMA ROAD", das als Rockballade angelegt ist, in seinem Mittelteil aber ein derart losgehrockigen Ausbruch aufweist (Min. 2:20), der an CARAVAN ("FOR GIRLS..."-Phase) erinnert, dass man sich verwundert die Ohren reibt. Auffallend auch hier ist die Sorgfalt, die auf die Arrangements der Vocals gelegt wurde.
Und so wird es ein wenig proggy, denn "COCABANA HAVANA" hält auch einen hochenergetischen Improvisationsteil parat, eingebettet in einen latinfunkigen Artpoptitel. Man bricht auch hier Genregrenzen auf.
"CONSTANT FOREST" ist ein ruhig fließendes Instrumental, leicht jazzy, die Melodie fast unisono von E-Piano und Gitarre vorgetragen. Eine Ruheinsel bis es mit dem 4-teiligen "SOMETHING ON THE BOTTOM OF THE SEA" zum großen Finale geht. Anfangs wird's jazzrockig bis zur Minute 4:25. Ein einfaches Bassmotiv leitet ein, Keyboardflächen sorgen für ein ruhiges Schweben, die akustische Gitarre umgarnt solistisch den schleppenden Rhythmus - die unvermeidliche Ausblende (Achtung:Zeitgeist!) beendet die Originalausgabe der LP(CD).
Esoteric Recordings nahm sich dieses Werkes im Jahre 2014 nochmals an und remasterte die Originale. Wie heute üblich ergänzte man das Original mit sog. Bonustiteln. DRIFT überrascht mit stark an MAGMA angelehntem Arrangement. Es kommt allerdings nicht so bedeutungsschwanger und düster wie die Zeuhlurgesteine. Interessant!
Die 79er Remixe von Captain Boogaloo/The Lone Ranger/Over Rio/No American Starship bringen keine wesentlichen Unterschiede zu den Originalen.
Insgesamt eine lohnende Anschaffung für den (art)popaffinen Proghörer, der sich in die Vergangenheit wagt und sich gerne überraschen lässt.
https://rupert-hine.squarespace.com/
Die Band:
Rupert Hine | lead vocals, keyboards, multilectras varium |
John G. Perry | bass guitar, vocals |
Trevor Morais | drums, percussion |
Mark Warner | guitars, vocals |
Ray Cooper | percussion |
Morris Pert | percussion |
Titel:
1. | Captain Boogaloo | 4:19 |
2. | Over Rio | 4:22 |
3. | The Lone Ranger | 2:55 |
4. | No American Starship | 4:55 |
5. | Alto Loma Road | 4:46 |
6. | Cocobana HAvana | 5:10 |
7. | Constant Forest | 2:17 |
8. | Something At The Bottom Of The Sea - Stapping Stones (Part 1: Stepping stones) | 1:11 |
9. | Something At The Bottom Of The Sea - The Roving Finger (Part 2: The roving finger) | 2:02 |
10. | Something At The Bottom Of The Sea - Stepping Rocks (Part 3: Stepping rocks) | 1:16 |
11. | Something At The Bottom Of The Sea (Part 4: (flatline...)) | 3:41 |
12. Drift (original 'The lone ranger' single B-side) | 3:10 |
13. | Captain Boogaloo (Mixing version) | 4:41 |
14. | The Lone Ranger (Mixing and hit single version) | 3:19 |
15. | Over Rio | 4:22 |
16. | No American Starship | 4:52 |
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